Städteportrait: Hallstatt - die Perle des Salzkammerguts

Eine meiner liebsten Regionen Österreichs ist das Salzkammergut - nicht ohne Grund hat es einst schon die Kaiserfamilie als perfekten Ort für ihre Sommerfrische auserkohren.

Die Perle des Salzkammerguts ist aber auf jeden Fall das wunderschöne Hallstadt, direkt am See gelegen und umrahmt von imposannten Bergen, hat die alte Uferstadt einen ganz besonderen Flair...


Wie aus einem Märchen...

Hallstatt blickt auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurück. Alles begann mit den Salz - das weiße Gold wurde schon vor 4000 Jahren im ältesten Salzbergwerk der Welt abgebaut. Unter dem Bergwerk entstand die Marktgemeinde Hallstatt, eng an den steilen Berghang geschmiegt und direkt am Ufer des Hallstättersees gelegen erinnert der Anblick des malerischen Städtchens warlich an ein Märchen!



 

Abenteuerliche Anreise

Schon die Anreise nach Hallstatt ist ein kleines Abenteuer, die Hallstätter legen Wert auf ein schönes Stadtbild - Bahnhöfe und breite Autobahnen würden sich da nicht so gut machen - deshalb gibt es sie in Hallstatt auch nicht. Der Bahnhof befindet sich auf der anderen Seite des Sees, von dort aus gelangt man ganz traditionell und romantisch mit einem Boot in die Stadt. Die Anreise mit dem Auto erfolgt durch einen Tunnel, immer wieder kann man hier auf kleine Parkplätze abbiegen und erhascht einen kurzen Blick auf den kristallklaren See, direkt neben der Bergstation des Salzbergwerks gibt es auch noch einen größeren Parkplatz, von dem man nach einem kurzen Fußmarsch in die Innenstadt gelangt.

 

Schmale Gässchen, eng übereinandergeschachtelte Häuser und ein traumhafter Ausblick

Der Gang durch die engen Gässchen der Stadt versetzt mich immer wieder ins Staunen und lässt mich an längst vergangene Zeiten denken. Es weckt fast das Gefühl als wäre Hallstatt noch nicht ganz in der modernen Zeit angekommen, man spürt den Atem der Vergangenheit sehr deutlich. Die Architektur der kleinen, eng übereinandergeschachtelten Häuschen schmiegen sich an den Steilen felsen und verleihen der Stadt ein ganz besonderes Flair. Man sollte aber auf keinen Fall nur die Uferstraße entlangschlendern und Kirche sowie Hauptplatz und Touristenläden bestaunen, wirklich ins Staunen komme ich immer erst in den touristenfreien Gässchen höher oben in der Stadt. Man geht förmlich durch den kleinen Vorgarten der traditionell erbauten Häuser und es ist erstaunlich mit welcher Liebe fürs Detail die Bewohner ihr Heim einrichten, außerdem hat man von hier oben aus einen erstaunlichen Ausblick!

 

 

Asia-Boom

Eines der ersten Dinge die mir bei meinen Hallstattbesuchen ins Auge gestochen sind ist die Anzahl an Asiatischen Touristen. Überall wimmelt es nur so vor fotowütigen Chinesen mit Selfiesticks und Kameras. Hallsatt ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Chinesen allen Alters - es gefällt ihnen sogar so gut, dass sie die ganze Stadt in China nachgebaut haben. Ein gewöhnungsbedürftiger Gedanke, aber für mich gehören die Asiaten inzwischen ebenso zum Stadtbild von Hallstatt wie alles andere, ohne sie würde etwas fehlen.

 

It´s Dirndltime

Ich muss es zugeben, Hallstatt ist wirklich eine traumhafte Kulisse für Fotos und natürlich sollte Mann und Frau sich da auch entsprechend kleiden, aber das "Dirndl to go" war dann doch etwas skuril für mich... Hier kann man sich für seinen Hallstattbesuch die passende Tracht ausleihen - skuril aber doch irgendwie lustig und bei den Asiatischen Touristen kommt es auf jeden Fall gut an!

 

Das Hallstätter Beinhaus

Die Hallstätter hatten ob ihrer besonderen Lage schon immer ein kleines Platzproblem - für die Bauweise ihrer Häuser haben sie meiner Meinung nach eine äußerst gut aussehende Lösung  gefunden, aber die Bestattung ihrer Toten ist dann nochmal eine andere Sache... Der Brauch entstand um das Jahr 1720 herum, die Verstorbenen wurden für 10 bis 20 Jahre ganz normal am Friedhof vergraben, dannach wurden die Knochen entnommen und das Grab aufgelassen. Der Schädel wurde Traditionell bemalt und wird dannach im Beinhaus aufbewahrt. Dieser Brauch setzte sich Jahrhunderte lang fort, heute ist es zwar nicht mehr üblich, aber auf besonderen Wunsch des Toten hin ist es nach wie vor möglich im Beinhaus seine letzte Ruhestätte zu finden...

Das Beinhaus ist von Mai bis Oktober täglich von 10 - 18Uhr geöffnet. Ich selbst habe es bereits einmal besucht, das Gefühl in diesem Raum zu stehen ist zugegebener Maßen schon etwas bizarr, aber auf keinen Fall unheimlich, eher friedlich. Ich empfand den Besuch im Beinhaus als ganz besondere Erfahrung und kann ihn nur wärmstens weiterempfehlen.

 

 

Der Welterbe Rundweg

Hallstatt wurde zum UNESCO Welterbe erklärt. Wer möchte kann den Hallstätter Hausberg über den Welterbe Rundweg erklimmen und dabei den einmaligen Ausblick genießen. Der Aufstieg dauert ca eine Stunde und der Weg ist stetig ansteigend, aber keinesfalls ein hochalpiner Steig, so wie es oft ausgeschildert wird. Ich kann es euch nur weiterempfehlen den Aufstieg zu wagen - der Ausblick ist alle Mühe wert! Außerdem gelangt man so auch gleich zum Salzbergwerk.

Für Gemütliche gibt es aber auch die Möglichkeit mit der Zahnradbahn zum Salzbergwerk zu fahren (ich selbst hasse Gondeln jeder Art und war wirklich froh dieser Fahrt entgehen zu können).

 

Das älteste Salzbergwerk der Welt

Wer in Hallstatt ist, der sollte auch das berühmte Salzbergwerk besucht haben. Ich selbst war jetzt bereits drei Mal dort und mir ist noch nie langweilig geworden. Die Führung ist sehr spannend und alles andere als trocken gestaltet. Man erfährt wie das Salz in den Berg gekommen ist, hört über die Geschichte des Hallstätter Bergbaus und über die kürzlich von Archeologen entdeckte antike Holztreppe, außerdem gibt es eine eindurcksvolle Multimediavorstellung über den Mann im Salz - aufgelockert wird das ganze durch rasante Rutschpartien und eine Fahrt mit dem Grubenhunt.

 

 

Traditionelle Kostlichkeiten im Braugasthof

Mein letzter Hallstattbesuch fand im April statt (Hallstatt im Frühling ist natürlich auch wunderschön), da habe ich meinen Freund mitgeschleppt, nachdem ich im bereits jahrelang von der wunderschönen Salzstadt vorgeschwärmt hatte. Den Abschluss von unserem wirklich tollen und auch sehr romantischen Tag stellte ein Besuch im Braugasthof-Loibisser dar. Dort wurden uns echt leckere österreichische Köstlichkeiten serviert, außerdem sorgte der Gastgarten direkt am See für ein ganz besonderes Ambiente...

 

Und jetzt bleibt mir nur zu sagen - viel Spaß beim Lesen und vielleicht sehen wir uns ja mal in Hallsatt (denn ich werde sicher noch öfter dort sein)!

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Alex (Mittwoch, 18 Juli 2018 11:24)

    Danke für diesen persönlichen Reisebericht! Ich finde es klasse, wie du deinen Blog mit den ganzen Fotos versehen hast. Ich fände es auch lustig, mir ein Dirndl für ein originelles Erinnerungsfoto anzuziehen. Meine Nachbarin fährt bald in den Urlaub nach Österreich und sucht nach Pensionen, um eine richtige Unterkunft zu finden. Sie hat mir diese hier schon gezeigt: http://www.schindlau.at/
    Mal sehen, wofür sie sich letztendlich entscheiden wird. Ich werde ihr aber auf jeden Fall deine Tipps weitergeben!

  • #2

    Helli (Dienstag, 24 Juli 2018 11:24)

    Danke für diesen tollen Beitrag über Urlaub in Oberösterreich. Es gibt dort ja viele atemberaubende Ausflugsziele. Mein Mann möchte nächstes Jahr für unseren Sommerurlaub auch in die Gegend. Vielleicht können wir ja einen Tagesausflug nach Hallstein einplanen. Ich möchte mir aber hauptsächlich Linz ansehen, weil meine Familie von dort kommt. Meine Mutter hat mir schon diese Pension gezeigt: https://www.hotel-lokomotive.at/
    Jetzt berate ich mich mit meinem Mann und wir entscheiden dann anschließend gemeinsam.